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Wenn der "Mut zur Lücke" zum SELBST-Ausdruck wird

Aktualisiert: 27. Dez. 2023

Ich stelle mich langsam auf ein herbstlicheres AUSSEN ein, während ich barfuss auf der Terrasse verweile. Der August ist an mir vorüber gezogen - ich mitten in meinem Prozess - ohne dass ich mich für meinen geliebten Blog an den Tisch und PC gesetzt hätte... einfach so... ohne Tamtam... ich habe den Blog einfach sausen lassen... und bin im INNEN verweilt... ein Hoch auf den MUT ZUR LÜCKE! Es hat gut getan, einfach aus der Spur zu fahren, ohne mich dafür zu rechtfertigen - weder beim INNEN, noch beim AUSSEN.

Meinen Kunden*innen lege ich im Coaching-Prozess öfters ans Herz: "Nein ist ein vollständiger Satz." Und gleichzeitig bedeutet dieses NEIN auch Ja. Nämlich das grossgeschriebene JA zu mir und zu meinem Bedürfnis, mir eine kleine Auszeit zu gönnen.

Die Spirale symbolisiert wunderbar, wie sich ein Prozess anfühlt. Du lernst etwas und Schritt für Schritt folgst du diesem neu erworbenem Wissen. Irgendwann wird das Wissen zu einem spürbaren Erlebnis, dann zu einer prägenden Erfahrung und vielleicht sogar zu einem neuen Lebensgefühl. Interessant ist auch, was zwischen diesen Schritten passiert... einem Hoch folgt das Tief und der Selbstzweifel, der sich in kleinen Rückschritten bestätigt sieht. Und immer dann, wenn ich bereit bin aufzugeben oder mir einen möglichen Rückweg vorstelle, passiert der nächste grosse Schritt. Et voilà, dann hat er mich wieder, der Prozess ; )

«Ein NEIN aus tiefstem Herzen ist besser und grösser als ein JA, mit dem man gefallen oder - noch schlimmer - Ärger vermeiden will.» Mahatma Gandhi

Im INNEN statt AUSSEN

Dann bin ich also wieder in meiner Energie - in meinem Flow - verwurzelt im INNEN und AUSSEN - alles darf sein - überall sehe ich Möglichkeiten und alles wird vorstellbar.

Das erinnert mich an die Atemmeditation mit der Metapher* «Anker im Sturm» welche ich meinen Kunden*innen - inspiriert von Thich Nhat Hanh - gerne und oft an die Hand gebe.


Wenn du dich verwurzelt fühlen magst, dann schliesse deine Augen und stelle dir deinen Lieblingsbaum vor.

  • Stehe oder sitze bequem. Achte dabei auf eine aufrechte Körperhaltung, damit die Energie fliessen kann

  • Verankere deine Füsse mit dem Boden, indem du dir vorstellst, wie alle zehn Zehen den Boden berühren und wie die Fusssohlen und Fersen ebenfalls in Kontakt mit dem Boden sind

  • spüre dann von den Füssen durch den ganzen Körper und achte darauf, dass du Schultern, Kieferbereich, Arme und Hände entspannt und locker fallen lässt. Deine Oberschenkel fangen das Eigengewicht der Arme und Hände in der sitzenden Haltung auf. Im Stehen lässt du die Arme einfach locker hängen

  • lasse deinen Atem während 3 Atemzügen bewusst in den Bauchraum einströmen und anschliessend durch die Nase aus dem Körper fliessen. Gib dann deinem Atem den Raum im eigenen Atemrhythmus zu zirkulieren

  • Konzentriere dich auf deinen Atem. Denke dazu: "Mein Atem ist der «Anker in jedem Sturm». Ich habe viele Stürme überstanden. Jeder Sturm zieht vorbei, keiner bleibt für immer. Jeder Geisteszustand lässt sich mit dem Atem verändern. Atme. Atme. Atme. Wenn ich bei einem Sturm auf die Baumkronen schaue, erhalte ich vielleicht den Eindruck, der Baum würde jeden Augenblick umstürzen. Doch wenn ich den Baumstamm betrachte, sehe ich, dass dieser sehr stabil und verwurzelt ist. Mein Bauchraum ist wie der Stamm eines Baumes. Ich konzentriere mich auf die Atembewegung im Bauch und lass meine Gedanken wie Wolken durch die Baumkronen ziehen. Atme. Atme. Atme. Mein Atem ist der «Anker in jedem Sturm». Atme dankbar ein- und aus."

  • Spüre die Ruhe und die Verwurzelung in dir. Gähne herzhaft und komme zurück ins Jetzt

«Ich wünsche dir Wurzeln - die dich tief mit der Erde verankern. Einen stabilen Stamm - auf den du dich verlassen kannst. Äste - die sich flexibel mit dem Wind bewegen und ein buntes Blätterwerk - das den Himmel berührt.» nach Thich Nhat Hanh

Lausche dem INNEREN Selbstgefühl

Kommt dir das bekannt vor? Du triffst dich mit deiner Freundin in einem Restaurant und fragst diese, wie sie sich nach den Ferien und zurück im Alltag fühlt. Hast du dir diese Frage selbst einmal gestellt? Bist du dir selbst diejenige Freundin, die du für andere bist? Ich bin es häufig noch nicht und habe mir deshalb fest vorgenommen, dass ich meinen eigenen Gefühlen und Emotionen mehr Raum gewähren will. Ein weiterer Schritt in den Prozess also.


Emotion - von é = heraustreten und motion = Bewegung. Emotionen sind also meine Gefühle und körperliche Empfindungen, die sich ausdrücken wollen und sich von INNEN nach AUSSEN bewegen.


Ein Gefühl klingt in dir nach und zeigt sich in deinem Selbstausdruck.

Mich beengt das Gefühl Angst und macht mich vorsichtig, vielleicht drücke ich diese sogar mit einer geduckten Körperhaltung aus. Freude macht offen und fühlt sich befreiend an... sie sprudelt förmlich aus mir heraus, dringt glänzend aus meinen Augen, zeigt sich in einem Lächeln, dass meine gesamte Gesichtsmuskulatur vereinnahmt, weitet meinen Hals-, Brust- und Bauchbereich und lässt gefühlt tausend Sonnenstrahlen durch den Bauch strömen. Ein wunderbares Körpergefühl, das noch einen Augenblick nachtönt... Zurück zu meinem Prozess: Ich stelle mir nun täglich 3-mal einen Wecker, der mich daran erinnert, dass ich mich freundlich frage, wie ich mich fühle. Alles ist möglich, nur kein GUT und SCHLECHT. Das sind Bewertungen aus meinem Verstand, auf die ich mich gerade nicht einlassen möchte. Ausserdem existiert eine wunderbare Vielzahl an schönen Worten, die viel inspirierender klingen und wirken. Lass diese nachfolgenden Worte auch auf dich wirken und spüre nach.

Ich fühle mich... begeistert, phänomenal, fantastisch, enthusiastisch, beschwingt, dynamisch, berauscht, beflügelt, vitalisiert, fröhlich, inspiriert, heiter, hellwach, jubelnd, phantasievoll, schwungvoll, strahlend, weit, vergnügt, genährt, selbstzufrieden, berührt, befreit, dankbar, etc.

Und? Wie klingt es in dir? Natürlich gibt es auch Gefühlsworte, die ich ausdrücke, wenn meine Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Je mehr ich mich jedoch darauf konzentriere, was gerade "rund" läuft, desto weiter entwickle ich meinen GefühlswortSCHATZ. Dieser Schatz lässt mich von INNEN nach AUSSEN blühen. Da bin ich nicht mehr auf Komplimente vom AUSSEN angewiesen, sondern wirke selbst liebevoll auf mein INNEN ein. Wenn ich täglich kurz nach meinen Gefühlen frage, lässt sich daraus bald eine Liste mit meinen Lieblingsgefühlen erstellen, die ich dann fortlaufend erweitere... Es ist faszinierend wie jedes gedachte oder ausgesprochene Wort einen eigenen Schwung und eine eigene Kraft entwickelt, die sich dann auf mich überträgt. Spüre selbst einmal hinein, was die obigen Worte in dir auslösen... vielleicht bietest du dir selbst damit die Möglichkeit, dass es in dir gerade zu blühen beginnt, so wie es BESTFreunde üblicherweise mit einem lieben Kompliment vollbringen.

Es gibt kein Richtig oder Falsch, lass dich einfach darauf ein und höre, ob du zu einem Gefühl JAAAA oder eher Nein sagst... JA fühlt sich richtig an und NEIN häufig als falsch. Und auch das "Falsch" darf sein. Gefühle, die sich falsch anfühlen, unbedingt sehen, hören und anschliessend dankbar die Botschaft dahinter wahrnehmen. Auch das gehört zum Prozess...

«Richtig und Falsch zeigen eine Möglichkeit, eine mögliche Richtung. Sie können uns im alltäglichen Leben als individuelle und kollektive Orientierungshilfen dienen, die sich jedoch jederzeit wieder verändern können, je nach Sichtweise, die wir einnehmen.» Tanja Hayoz

Das Selbstgefühl ausdrücken

Das Selbstgefühl lässt sich übrigens wunderbar mit deinem Körper in der Bewegung ausdrücken. Kennst du NIA? Einmal in der Woche, lasse ich mich auf ein Körperexperiment ein. NIA ist getanzte Lebensfreude : ) Jeden Freitag Morgen um 9.00 Uhr stehe ich also im Tanzsaal in Düdingen und lasse mich von der Tanzmelodie und den Bewegungen meines Körpers in Schwingung bringen... Catherine Boschung leitet dieses dynamische, kraftvolle und ganzheitliche Bewegungstraining an, das von Elementen aus Kampfkünste wie TaeKwonDo, Aikido und achtsamen Trainingsformen wie Tai-Chi, Alexandertechnik, Feldenkrais und Tanzelementen aus Jazz Dance, Modern Dance und Duncan Dance lebt. Auch in Bewegung kannst du dabei das Gleichgewicht halten. Wenn Catherine die Tänzer*innen anleitet, nun das Standbein zu wählen und mit dem Anderen kraftvolle Kicks zu tanzen, dann spüre ich deutlich, wie wichtig das innere Gleichgewicht ist. Mental stelle ich mich auf mein Standbein ein und verlasse mich auf dessen Stabilität - emotional lasse ich mit den kraftvollen Kicks meiner Energie freien Lauf und wandle Ärger und Wut aus dem Alltag in Power um - körperlich fühle ich mich zentriert und voll in meiner Kraft. Ich kann dir dieses Selbstgefühl-Training (wie ich es für mich nenne) wärmstens empfehlen. Es wirkt balancierend!


Der Mond 🌝 lehrt uns, dass es in Ordnung ist, Phasen durchzumachen. Die Sonne 🌞 lehrt uns, egal wie oft wir untergehen, wir stehen immer wieder auf! Herz über Kopf Sprüche

In deinem Prozess kultivierst du also alles, was sich "gut" und lässt dasjenige los, was sich nicht stimmig anfühlt. Mit anderen Worten, lade ich dich ein dein INNEN liebevoll mit Freude zu nähren. Egal, was in dir Freude entfachen wird, erinnere dich daran, Freude sowohl auf mentaler, emotionaler und körperlichen Ebene zu erleben. Ist die Freude auf allen Ebenen im Gleichgewicht, stehen alle Möglichkeiten offen... Du bist frei das INNEN zu geniessen und dich blühend im AUSSEN zu zeigen.



In diesem Sinne wünsche ich dir ein bejahendes Lebensgefühl von Freiheit und Selbstausdruck. Ob du dieses Gefühl durch einen bewusst verwurzelnden Atem erzeugst oder beim Lauschen auf das INNEN erfährst oder dieses beim Blühen ins AUSSEN oder im Ausdruck von Lebensfreude und Bewegung spürbar wird, spielt keine Rolle. Ich wünsche dir die Offenheit für deinen Lernprozess, das Gefühl von Wurzeln im INNEN und AUSSEN, eine liebevolle Melodie im INNEN, die sich im Blühen nach AUSSEN zeigt, viel Balance für das innere und äussere Gleichgewicht und schlussendlich befreiende Gefühle, die sich wie ein kraftvolles JA zu dir selbst anfühlen.


Danke für deine Aufmerksamkeit beim Lesen des Blogs. Danke für das Ausprobieren der verschiedenen Werkzeuge. Danke für dein Feedback, damit ich mich freuen und wachsen darf.


Quellen:

-Metapher*: sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort aus seinem Bedeutungszusammenhang auf einen anderen übertragen wird und dem/der Leser*in als Bild dient, also verbildlicht wird.

(Quelle: Oxford Languages)

-Übung 1 "Anker im Sturm" angepasst nach Thich Nhat Hanh

-Wortaufzählung, wenn Bedürfnisse befriedigt sind aus: Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation - Eine Sprache des Lebens, 2016, Junfermann Verlag, ISBN: 978-3-95571-572-4

-Nia - Infos findest du unter physiobalancetafers.ch oder direkt bei Catherine Boschung (Nia White Belt Teacher) via 026 494 04 04, Freitag 9.00 - 10.00 im Dance-Gate, Warpelstrasse 9, 3186 Düdingen

-Bildergalerie aus dem Praxisraum üniq in der Gesundheitspraxis Tentlingen

-Zitat 1: Mahatma Gandhi, WhatsApp Status Heidi Brünisholz

-Zitat 2: Thich Nhat Hanh, lächle - 30 Original-Kalligraphiekarten und ein Anwendungsbuch, 2016, O.W.Barth, ISBN: 978-3-426-29266-2

-Zitat 3: Tanja Hayoz, Vollkommenheit - Die Grundlage unseres Seins, ISBN: 978-3-033-07687-7 (erhältlich im Ex-Libris-Verlag für Rund Chf 26.--)

-Zitat 4: Herz über Kopf Sprüche, WhatsApp Status Heidi Brünisholz


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