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Im Wald den Frieden finden!

Während dem heissen Sommer suche ich mir meine Spazierwege im Wald... Sobald ich in das grosse Grün eintauche, kühlt sich meine Haut augenblicklich ab und meine Gedanken werden wieder klar. Das Atmen fällt mir leichter und mit jedem Schritt kehrt auch die Lust mich zu bewegen zurück. Erleichterung und später Leichtigkeit durchtränkt mein Sein.



Als ich meiner Familie am letztes Wochenende das Waldbaden bei meinem ehemaligen StudienKollegen Walter vorgeschlagen habe, ist mir völlig entgangen, dass mein Grosser davon ausgegangen ist, dass er sich für einen Morgen in einem Schwimmbad im Grünen angemeldet hat. Anouk hat mitbekommen, um was es gehen würde und ist mit einem grossen JA für meinen Vorschlag eingetreten. Reto kannte das Abtauchen im Wald bereits und empfand die Aussicht auf Ruhe als bereichernd. Da fahren wir dann also am Samstagmorgen über die Sense zu Walter und Louis ist völlig verdattert, dass wir uns bei Regen und kaltem Wetter auf den Weg zum Baden im Wald machen .


Was ist Waldbaden?


«Waldbaden hat etwas mit Achtsamkeit zu tun: mit allen Sinnen in den Wald einzutauchen und das Tempo merklich zu reduzieren. Das ist zu Beginn vielleicht schwierig und herausfordernd. Mit der Zeit wird die Langsamkeit und das absichtslose Schlendern eine Freude. Das Wohlbefinden wird sich steigern, das zeigen auch diverse Studien. Zudem hat der Aufenthalt im Wald noch viele positive Nebenwirkungen!»


So klingt es auf der Homepage von Waldbaden Institut Schweiz. Wir haben die positiven Nebenwirkungen während dem Waldbaden sofort gespürt. Plötzlich standen da nicht nur zwei Kinder, sondern vier Kinder im Wald. Neugierig und voller Offenheit sind wir dem Mischwald begegnet, nachdem uns Walter dazu eingeladen hat den Alltag abzuschütteln, wie es die Bäume im Wald mit den bunten Blättern tun. Einfühlsam begleitet sind wir blind durch den Wald gestreift, haben Weisstannen- und Rottannennadeln kauend über Süsse und Bitterstoffe gefachsimpelt, sind in Berührung gekommen mit der rauen Rinde des Baumes und mit dem seidenfeinen Gefühl auf der eigenen Haut, durften den Duft von frischem Harz atmen, wurden getragen vom weichen Moosboden und innerlich gewärmt durch frischen Fichtentee. Mit allen Sinnen in diesen wunderbaren Lebensraum einzutauchen, war ein belebendes Erlebnis.


«Der Wald ... die Bäume gehören zu meinen grössten Lehrmeistern.

Bäume sind fest verwurzelt in der Erde.

Bäume strecken ihre Kronen in den Himmel.

Bäume leben in den natürlichen Rhythmen des Jahreszyklus.

Bäume balancieren das Ökosystem der Erde.

Bäume kommunizieren miteinander und stärken gemeinsam das Immunsystem des Waldes.

Bäume spenden Nahrung und bieten Schutz für andere Lebewesen.

Bäume reinigen die Luft.

Bäume sind Antennen für feinstoffliche Energien.

Bäume sind immer im HIER und JETZT.» Catharina Roland



«Die alten Blätter abschütteln»

Folgende Meditation erleichtert dir, dich auf die Atmosphäre des Waldes einzulassen. Sie hilft dir, alle Gedanken, Sorgen und körperliche Anspannungen zu lösen, um anschliessend "frei" im Grün des Waldes einzutauchen und dich selbst für eine Weile zu vergessen.


Meditation

Finde einen für dich angenehmen Platz im Wald, an dem du ungestört bist.

Komme dort in Ruhe an. Wenn du magst, ziehe deine Schuhe aus und fühle den Erdboden mit deinen Fusssohlen.

Das funktioniert auch zu Hause auf der Matte. Du kannst dich gedanklich/mental auf den Wald oder einfach auf die Farbe Grün einstellen.

Stelle dich ganz entspannt und aufrecht hin. Achte darauf, dass sich deine Knie ganz weich anfühlen (also nicht durchgedrückt) und dein Becken ganz entspannt ist. Achte nun auf entspannte Schultern, deine entspannte KieferMuskulatur und dein entspanntes Gesicht, worauf sich langsam ein feines, leichtes Lächeln einstellt. Schliesse die Augen und spüre deine Füsse am Boden. Nimm die Zehen wahr, die Fusssohlen, die Fersen. Stelle dir vor, dass sich deine Füsse kraftvoll mit dem Boden verwurzeln. Beginne nun langsam und weich deinen Körper zu schütteln. Stell dir vor, das Schütteln kommt aus dem Boden. Versuche nicht jemand zu sein, der du nicht bist. Lass die Bewegung einfach kommen und fliessen. Atme dabei hörbar aus dem Mund aus.

Richte deine Aufmerksamkeit nach Innen. Spüre alle belastenden Gedanken, Energiemuster, Verspannungen in deinem Körper auf und beginne nun langsam deine Arme zu schütteln. Stelle dir dabei vor, dass du ein Baum bist und die alten Blätter des Vorjahres abschüttelst. Schüttle dich nun stärker und lasse diese Bewegung durch den ganzen Körper gehen. Lasse dabei dein Gesäss entspannt. Lass den Bauch locker. Finde am Morgen deine Lebendigkeit. Gib am Abend den Tag ab. Lass dabei deinen Atem aus dem Mund fliessen. Schüttle dich immer wilder und unkontrollierter, so als würde ein Sturm "deinen Baum" durchfegen. Wenn du dich an diesem Platz sicher fühlst, dann nimm auch deine Stimme dazu und schüttle Töne und Wörter heraus, die dich belastet haben. Schüttle dich so lange, bis du fühlst, dass auch das letzte Blatt von deinen Ästen segelt und du gedanklich und energetisch von altem Ballast befreit bist.

Nun streife über deine Arme, deine Beine, deinen Rumpf und wische so die letzten Reste von dir. Schüttle deine Hände aus und übergib gedanklich alles dem Wald, der diese alten Energien verwandeln und "kompostieren" wird, damit daraus Neues und Heilsames wachsen kann. Bedanke dich bei den Bäumen für ihre Hilfe.

Nun geniesse einen befreiten und achtsamen Spaziergang durch den Wald.


Im Grün des Waldes tauche ich ein, wenn ich mich entspannen und zur Ruhe finden will. Hier tanke ich neue Kraft für den Alltag. Grün klärt meine Gedanken. Grün setzt sich aus Gelb (aktiver Scharfsinn) und Blau (gedankliche Distanz) zusammen. In der Farbenlehre steht Grün deshalb für Klarheit, Stärke, Natur, Ruhe und Entspannung.


Wie fühlst du dich im Wald? Wie bewusst nimmst du den Wald wahr, wenn du dich darin bewegst? Kannst du dir vorstellen einmal einzutauchen?


Unsere Familie hat einen wunderbaren und abenteuerlichen Morgen im Wald verbracht. Die Freude am Baden stellt sich also auch im erfrischenden Grün statt wie üblicherweise im nassen Blau ein ; )


Danke für deine Aufmerksamkeit beim Lesen des Blogs. Danke für das Ausprobieren der verschiedenen Werkzeuge. Danke für dein Feedback, damit ich mich freuen und wachsen darf.


Quellen:

-Inspiration: Waldbaden mit Walter Zürcher - https://www.gedankenreise.ch/waldbaden/

-Text: «Der Wald» und die angepasste «Schüttelmeditation» - Catharina Roland, https://www.awake2paradise.com/single-post/2019/04/30/waldtool-1-alte-blätter-abschütteln

-Text: «Was ist Waldbaden»- https://achtsamkeitimwald.ch/waldbaden/achtsamkeit/

-Bilder aus der eigenen Fotogalerie




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