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Als ich den Satz: «Du bist nicht deine Gedanken» das erste Mal gehört habe, hat sich bei mir zeitgleich ein Gefühl von Freiheit eingestellt. Mir ist damals bewusst geworden, dass ich mich tatsächlich nicht mit meinen Gedanken identifizieren muss. Was sich so simpel und schwerelos anfühlt, ist im Alltag nicht ganz so einfach umzusetzen. Was erwartet dich also, wenn du Gedanken loslassen willst, die dir Kraft rauben?

Deine Gedanken von heute auf morgen bewusst zu gestalten, benötigt zuerst einmal eine klare Entscheidung: «Ich will mir energiespendende Gedanken erlauben». Anschliessend ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, welche Gedanken dir Kraft rauben und welche Gedanken dir Energie schenken. So wie du am Bahnhof die hereinfahrenden Züge betrachtest, kannst du ebenfalls die kommenden und gehenden Gedanken beobachten. Du darfst selbst bestimmen, welchen Gedanken du deine Aufmerksamkeit schenkst. Sind es die lauten oder diejenigen, die am häufigsten deinen Gedankenbahnhof ansteuern? Wie du diese Beobachterrolle einnehmen kannst, zeigt dir die folgende Übung, welche ich dir bereits im letzten Blog versprochen hatte.


Die Übung «Film in meinem Kopf» ist eine kraftvolle Meditation. Wenn sie neu ist für dich, empfiehlt es sich, dass du in kleinen Schritten damit beginnst und regelmässig übst. Fange mit täglich 5 Minuten in der ersten Woche an und verlängere die Übung um jeweils eine Minute pro Woche, bis du in der Lage bist, 10 Minuten lang deine Gedanken zu beobachten.


Übung «Film in meinem Kopf»

1 Setz dich bequem hin – auf den Boden oder auf einen Stuhl. Wichtig ist, dass deine Wirbelsäule und dein Kopf aufrecht und in entspannter Haltung sind. Achte dabei auch auf entspannte Schultern.

2 Lege die Handflächen auf deine Knie oder in den Schoss und schliesse deine Augen oder lasse den Blick auf irgendeinem ruhigen Punkt ruhen.

3 Atme während der ganzen Übung ohne Anspannung. Lass das Einatmen oder Ausatmen einfach ruhig fliessen.

4 Beobachte all die Gedanken, Wünsche, Fantasien, Bilder, die dein Verstand produziert. Nimm dabei eine möglichst neutrale Haltung ein – soweit dir das möglich ist. Es sind nur «Gedanken».

5 Stell dir vor, dass das, was gerade vor deinem geistigen Auge in deinem Kopf abläuft, auf einer Filmleinwand stattfindet. Du schaust dir gerade diesen Film an. Du stehst als Kameramann oder Kamerafrau hinter einer grossen Filmkamera und filmst die Szene. Das, was du auf der Leinwand betrachtest oder mit der Kamera filmst, ist weder gut noch schlecht, es ist neutral. Beobachte jeden einzelnen Gedanken, jeden Wunsch, jede Fantasie und jedes Bild mit Aufmerksamkeit und sage dir: „Ich bin nicht dieser Gedanke, nicht dieser Wunsch, nicht diese Fantasie und nicht dieses Bild. In bin lediglich ein Beobachter, ein Zeuge».

6 Und wenn es für dich stimmig ist, verlasse langsam deinen Platz hinter der Filmkamera und finde von dort aus den Weg wieder hierher, auf den Boden oder auf den Stuhl, wo du gerade sitzt.

7 Kehre in deinem eigenen Tempo in die aktuelle Wirklichkeit zurück, öffne allmählich die Augen und atme noch einmal tief ein und aus.


Neue Worte für deine Gedanken!

Deine Gedanken sind dir nun vertraut. Du hast ebenfalls identifiziert, welche Gedanken dir Kraft spenden und welche dir Kraft rauben. Stelle dir nun vor, dass du ein wunderbarer und energiegeladener Jongleur bist. Du bestimmst in welcher Form die Bälle in die Luft fliegen. Du wählst die Schnelligkeit, mit der diese das tun. Du entscheidest auch, welche Bälle du wirfst... sind sie gross, klein, bunt, leicht, schwer, rund, oval etc. Es geht im nächsten Schritt nun darum, deine Gedanken so zu gestalten, dass sich diese jonglieren lassen.



«Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.» Marc Aurel

Neue Gedanken bedürfen neuer Worte. Dein Unterbewusstsein lässt sich nur auf ein Ersatzprogramm ein, wenn dieses stimmig ist. Das Gestaltungselement deiner Gedanken ist dein Wortschatz. Darunter sind Worte zu verstehen, welche die Gedanken bunt färben und das Leben bereichern. Deshalb auch Wort - Schatz ; )


Wenn ich den Menschen, denen ich begegne frage: «Wie geht es Dir?», dann erhalte ich oft als abschliessende Antwort: «Es geht mir gut». Was heisst «gut»? Es gibt viele farbenfrohe Worte, welche ein «gut» ausdrücken. Tendenziell fehlen aber genau diese im persönlichen Wortschatz, weshalb ich mir erlaube ein paar dieser kraftspendenden Worte aufzulisten.


«Ich fühle mich...

angeregt. ausgeglichen. befreit. belebt. begeistert. berauscht. beschwingt. bewegt. engagiert. enthusiastisch. entspannt. entzückt. erfrischt. erfüllt. ergriffen. fasziniert. friedlich, gelassen. gerührt. glücklich. gutgelaunt. heiter. hellwach. inspiriert. kraftvoll. lebendig. leicht. liebevoll. munter. optimistisch. schwungvoll. selbstzufrieden. selig. strahlend. überglücklich. vergnügt. verliebt. wach. weit. wissbegierig. zärtlich. zufrieden. zuversichtlich.»


Gedanken lassen sich umdenken

Hast du deinen Wortschatz zum Strahlen gebracht, kannst du dein Ersatzprogramm bewusst in den Alltag integrieren. Ich gebe dir dazu gerne ein Beispiel aus meiner persönlichen Gedankenwelt an die Hand. Beobachte ich den hemmenden Gedanken «Ich weiss noch nicht genau, wie das geht, deshalb wende ich es lieber nicht an» formuliere ich diesen zu einem motivierenden Gedanken «Ich darf noch viel dazu lernen, deshalb nutze ich jede Gelegenheit so oft wie möglich zu üben».


Sind die Gedanken dann so ausgeschmückt, dass sie sich gut anfühlen, kannst du alte Gedanken wie Wolken an dir vorbeiziehen lassen oder anders ausgedrückt, du springst einfach nicht mehr auf diesen ernüchternden Gedankenzug. Stattdessen ziehst du diejenigen Gedanken in dein Bewusstsein, die du dir vorher zurechtgelegt hast. Du kannst dir mental vorstellen, dass du den Sonnenschein zu dir ziehst und die Wolken sanft, aber bestimmt wegschiebst. Je häufiger du die «neuen» Gedanken denkst, desto kraftvoller wirken diese auf dein Unterbewusstsein. Du wirst als Folge davon eine andere Energie ausstrahlen, weil Gedanken nun mal Energie sind.


Achte heute bewusst auf die Formulierung deiner Gedanken und gestalte deine Energie!


Quelle: Glaubenssätze und Überzeugungen. Von mentaler Selbstsabotage zu innerer Stärke und Ausstrahlung. Pamela Preisendörfer. 2019. ISBN 978-3-466-31047-0. Seite 128.





Morgens, wenn ich aufwache und mir die Zeit nehme meinen Tag bewusst zu starten, denke ich - noch bevor ich die Augen öffne - bewusst den folgenden Satz: «Danke für diesen neuen Tag, danke für das neue Leben. Ich nehme jedes Geschenk, das der Tag mir bringt, dankend und liebend an.» Dieser Gedanke stammt von Robert Betz und verursacht in mir Gedankenkraft - wie ich es nenne. Man könnte auch sagen, dass ich mich in diesem Augenblick der Sonne zu wende.

Ist dir bewusst, dass du täglich zwischen 60'000 und 80'000 Gedanken denkst? Kannst du all die Gedanken einfangen, welche dich im Alltag begleiten. Was sind das für Worte, die du denkst? Welche Gedanken sprichst du sogar laut aus? Welches Verhalten resultiert aus diesen Gedanken?


Tatsächlich verursachen Gedanken Feuerwerke in unserem Gehirn


Was damit gemeint ist, zeigt folgende kleine Gedanken-Übung: «Denke jetzt nicht und auf gar keinen Fall an einen rosafarbenen Elefanten, der mithilfe seiner riesigen grünen Ohren auf einen schiefen Kirchturm fliegt». Was ist beim Lesen in dir vorgegangen? Claudia Croos-Müller, Fachärztin für Neurologie, ist sich sicher, dass dein schlaues und fleissiges Gehirn dir blitzartig beim Lesen und Verstehen dieser Worte - trotz des Verbots - das Bild eines fliegenden rosa Elefanten samt grünen Ohren und schiefem Kirchturm gezeigt hat. Hand aufs Herz: «Hast du den rosa Elefanten vor deinem inneren Auge gesehen?» Meiner war präsent und hatte wunderbare Weisskohl-Ohren ; )


Das Gehirn produziert aus Worten und Sätzen sofort Gedanken, Bilder, Gefühle und Handlungen, ob du dies beabsichtigst oder nicht. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dir bewusst wirst, welche Gedanken du häufig denkst. Welche Bilder diese Gedanken in dir produzieren. Welches Handeln diese Gedanken und Bilder in dir steuern. Um dieses Bewusstsein für deine persönliche Gedanken- und Bildwelt zu stärken, können kurze Mediationen, Autogenes Training, Yoga oder Mentaltraining unterstützen. Diese Methoden führen dich zurück zu dir.


«Das Denken ist die Basis von allem. Es ist wichtig, dass wir jeden unserer Gedanken mit dem Auge der Achtsamkeit erfassen.» Thich Nhat Hanh



Ich lade dich nun ein, eine kleine Wahrnehmungsübung zu machen. Schliesse dazu für einen kleinen Augenblick deine Augen und denke: «Ich bin unausstehlich». Spüre nach, was dieser Gedanken in deinem Körper auslöst. Meist kannst du bei Energie raubenden Gedanken unangenehme Körperreaktionen wie etwa einen Druck auf dem Brustkorb, das Verspannen der Schultern, das Zusammenpressen der Lippen wahrnehmen.

Stehe nun kurz auf, atme tief ein- und aus, dehne und strecke dich genussvoll und widme dich anschliessend deinem nächsten Gedanken.

Denke nun: «Ich bin liebenswert». Spüre nach und nimm wahr, wie dein Körper jetzt reagiert und welche Gefühle und Bilder du dazu fühlst und siehst. Häufig verursachen Energie spendende Gedanken angenehme Körperreaktionen wie etwa einen weiten, befreiten Brustkorb, ein Gefühl von Leichtigkeit im Schultergürtel-Bereich, ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht.

Nimm dir noch einen kurzen Moment und stell dir die entscheidende Frage: «mit welchen Gedanken möchtest du jeweils deinen Tag starten?»


Du bist nicht, was du denkst!


Du bist frei selbst zu entscheiden, wie du deinen inneren Gedanken-Kompass ausrichtest. Im nächsten Blog werde ich dir dazu eine kraftvolle Gedanken-Mediation zur Hand geben. Diese kann dich dabei unterstützen eine neutrale Haltung deinen Gedanken gegenüber einzunehmen. Sie verursacht zudem die nötige Ruhe, um bewusst zu entscheiden, welche Gedanken dir für deinen Tag kraftvolle Energie spenden.


Am Abend nach einem bewusst gestarteten Tag, komme ich auf den nährenden Gedanken von Robert Betz zurück. Ich überlege mir dazu, welche Geschenke mir der Tag heute gemacht hat. Häufig flackern vor meinem inneren Auge kleine Momentaufnahmen meines Tages auf. Der Milan, der meinen Spaziergang in der Luft begleitet hat und das warme Gefühl von Vertrauen, das sich dabei in mir ausgebreitet hat. Das Lächeln des betagten Spaziergängers, der trotz den Gehhilfen täglich den Elan und das Stahlen findet meinen Weg zu kreuzen. Das unverhoffte «Merci fürs Kochen, Mami» von meinem halbstarken Sohn, nachdem er vorher alle ungeliebten Gemüse aus dem Teller gekratzt hat. Ich könnte hier noch einige Zeilen anfügen. Ich bin aber sicher, dass deine Gedanken bereits bei deinen nährenden Geschenken des Tages verweilen...


Das Revue passieren dieser Gedanken verursacht in mir tiefe Dankbarkeit und lässt mich ruhig und entspannt meinen Tag abschliessen.


Achte heute bewusst auf die Geschenke deines Tages und wie viel Energie diese dir geben!


Quelle: Kraft. Der neue Weg zu innerer Stärke. Ein Resilienztraining. Dr. med. Claudia Croos-Müller. ISBN 978-3-466-31047-0. Seite 12.





Egal, wie aktiv du täglich bist, deine Hände sind ständig in Bewegung. Morgens stellt eine Hand per Knopfdruck deinen Wecker aus, damit du in Ruhe aufstehen kannst. Eine Hand streicht dir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht, damit du wieder klar sehen kannst. Eine Hand umfasst bei der Begrüssung voller Energie eine andere und schafft damit Nähe und Freundschaft. Eine Hand formt voller Lebenslust einen Schneeball und lässt diesen mit Elan durch die Luft fliegen. Eine Hand klebt umsichtig ein buntes Pflaster auf ein aufgeschürftes Knie und heilt damit eine Kinderseele…


«Die Hand ist das äussere Gehirn des Menschen.» Immanuel Kant



In unseren Händen fliesst deutlich spürbar vitale Lebensenergie. Unbewusst nutzen wir die heilsamen Berührungen, indem wir die Hände auf die Stirn legen, um unsere Konzentration zu fördern. Wir streichen mit unseren Händen tröstend über den Rücken eines lieben Menschen, um zu beruhigen.


Im «Jin Shin Jyutsu» oder «Strömen», wie es auch genannt wird, halten die Hände ohne Druck bestimmte Körperstellen und bringen damit die Energie im Körper wieder in den Fluss. «Jin» bedeutet der mitfühlende Mensch. «Shin» bedeutet der Schöpfer. «Jyutsu» bedeutet Kunst. Die Kunst des Jin Shin Jyutsu wurde von Mary Burmeister von Japan in den Westen gebracht. Sie selbst nannte die Methode Energie wieder fliessen zu lassen «Now Know Myself», was so viel heisst, wie «Jetzt erkenne mich selbst».


Als Mentalcaoch fasziniert mich persönlich vor allem folgende Aussage: Das Finger Halten verändert die Gedanken!

In jedem Finger beginnen und enden mehrere Energieströme, die mit dem gesamten übrigen Körper verbunden sind. Jeder Finger steht für eine Einstellung wie beispielsweise Sorge oder Wut, die als blockierende Denkmuster stehen. Indem wir uns diesen Einstellungen zuwenden und den jeweiligen Finger des entsprechenden Denkmusters halten, wird die Blockade des Energieflusses aufgelöst. Die Energie kann wieder frei fliessen.


Die scheinbare Einfachheit fasziniert mich sehr, weshalb ich das Strömen oft anwende und das Finger Halten zu meiner persönlichen Hausapotheke geworden ist.


Die 5 Einstellungen

Daumen – Sorge und Grübeln

Im Jetzt werden Lösungen sichtbar

hilft bei depressiven Verstimmungen


Zeigefinger – Angst

Wieder mit dem Leben im Fluss sein

hilft bei Unsicherheit, Perfektionismus


Mittelfinger – Wut & Ärger

Kreativität lässt sich leichter umsetzen

hilft bei Frustration, Aggressionen


Ringfinger – Trauer & Kummer

Loslassen befreit und harmonisiert

hilft bei Enttäuschung, Schuldgefühlen


Kleiner Finger – bemühen, verstellen

Weckt die Lebensfreude in sich neu

hilft bei Müdigkeit, Überforderung, Stress

Wie funktioniert das Finger Halten


Es ist so einfach! Du umfasst mit der rechten Hand den Daumen und hältst diesen so lange, bis du ein leichtes Pulsieren spürst. Zu Beginn kann es sein, dass dies fast 5 Minuten in Anspruch nimmt. Mit dem täglichen Anwenden ist mir persönlich aufgefallen, dass ich das Pulsieren immer schneller spüre. Dabei ist es wichtig, dass du nicht zu viel Druck ausübst. Es geht darum, die Körperstelle einfach zu halten und seine ganze Aufmerksamkeit und gedankliche Energie auf diese Stelle zu richten. Nachdem alle Finger gehalten werden kannst du die Seite wechseln und die Finger der linken Hand halten.


Halten wir die Handflächen aufeinander, wie dies etwa beim Falten der Hände zu einem Gebet geschieht, harmonisiert uns diese Handhaltung auf allen Ebenen des Seins.


Es fasziniert mich immer wieder, wie wenig Mittel oder Geräte nötig sind, um in das eigene Gleichgewicht zurückzufinden. Eine Hand, die Aufmerksamkeit mir selbst gegenüber und ein bisschen Zeit reichen aus, um meine Energie zu vitalisieren. Mary Burmeister soll immer wieder betont haben, dass alles, was uns harmonisiert und ausgeglichen macht in uns selbst zu finden ist. Nicht immer ist dies einfach zu «be-greifen» und zu «er-fassen», es ist aber einfach aus zu probieren. Ich finde, ein Selbstversuch ist es wert!


Achte heute auf deine Hände und werde dir bewusst, wie viel diese dir zu geben haben!


Quelle: Waltraud Riegger-Krause, Jin Shin Jyutsu – die Kunst der Selbstheilung praktisch nutzen, ISBN 978-3-424-15185-5



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